Welche Auswirkungen hat die Abholzung der Regenwälder auf das globale Klima und die Artenvielfalt?

1. Einführung

Die Regenwälder der Erde, insbesondere der Amazonas, der Kongobecken-Regenwald und die Wälder Südostasiens, gehören zu den wichtigsten Ökosystemen unseres Planeten. Sie spielen eine entscheidende Rolle für das globale Klima, die Biodiversität und den Wasserkreislauf. Doch durch Abholzung für Landwirtschaft, Holzgewinnung, Bergbau und Infrastrukturprojekte gehen jedes Jahr große Flächen dieser Wälder verloren. Die Folgen sind weitreichend und betreffen nicht nur die betroffenen Regionen, sondern das gesamte globale Ökosystem.

2. Auswirkungen auf das globale Klima

2.1 Erhöhung der CO₂-Emissionen

  • Regenwälder speichern große Mengen an Kohlenstoff im Boden und in der Biomasse. Durch Abholzung und Brandrodung wird dieser Kohlenstoff als CO₂ in die Atmosphäre freigesetzt, was den Treibhauseffekt verstärkt.
  • Wissenschaftler schätzen, dass die Abholzung tropischer Wälder jährlich etwa 10–15 % der globalen CO₂-Emissionen verursacht.

2.2 Verringerung der Kohlenstoffbindung

  • Bäume nehmen CO₂ aus der Luft auf und speichern es langfristig. Je mehr Wald zerstört wird, desto weniger CO₂ kann gebunden werden, was die Klimakrise verschärft.

2.3 Störungen des Wasserkreislaufs

  • Regenwälder produzieren durch Verdunstung große Mengen an Wasserdampf, der zu Niederschlägen führt. Werden Wälder abgeholzt, verringert sich die Verdunstung, was zu weniger Regen führt – nicht nur lokal, sondern auch in weit entfernten Gebieten.Dies kann Dürren verstärken, die Landwirtschaft gefährden und die Trinkwasserversorgung beeinträchtigen.

2.4 Erwärmung der Atmosphäre und des Bodens

  • Wälder kühlen die Erde durch Schatten und Verdunstungskälte. Ohne diesen natürlichen Schutz erwärmt sich die Bodenoberfläche, was lokale und globale Temperaturanstiege begünstigt.

3. Auswirkungen auf die Artenvielfalt

3.1 Verlust von Lebensräumen

  • Regenwälder beherbergen etwa 80 % der weltweiten Landtier- und Pflanzenarten. Werden Wälder gerodet, verlieren unzählige Arten ihren Lebensraum.
  • Besonders betroffen sind spezialisierte Arten, die nur in bestimmten Waldgebieten vorkommen und sich nicht an neue Lebensräume anpassen können.

3.2 Artensterben und genetische Verarmung

  • Wissenschaftler gehen davon aus, dass jährlich Tausende von Arten durch Abholzung aussterben.
  • Der Verlust von Biodiversität verringert die genetische Vielfalt, was Ökosysteme anfälliger für Krankheiten und Umweltveränderungen macht.

3.3 Unterbrechung von Nahrungsketten

  • Viele Tiere, insbesondere große Säugetiere, Raubtiere und Bestäuber, sind auf intakte Waldökosysteme angewiesen. Die Zerstörung ihrer Lebensräume stört ganze Nahrungsketten und führt zu einem Dominoeffekt auf andere Arten.

3.4 Verdrängung indigener Gemeinschaften

  • Indigene Völker, die in und von den Regenwäldern leben, verlieren durch die Abholzung ihre Lebensgrundlage. Dies führt zu sozialen Konflikten, kulturellem Verlust und oft zur Zerstörung ihrer traditionellen Lebensweise.

4. Fazit

Die Abholzung der Regenwälder hat gravierende Folgen für das globale Klima und die Artenvielfalt. Sie beschleunigt den Klimawandel, verstärkt Wetterextreme und führt zu massivem Artensterben. Der Schutz der Regenwälder ist daher nicht nur eine Frage des Naturschutzes, sondern eine der wichtigsten Maßnahmen im Kampf gegen die Klimakrise.